Wüstenei,

"Wilster Wind" - THW und Feuerwehr sturmerprobt

Ein schweres Unwetter verwüstet Teile des Landes und sorgt für zahlreiche Einsätze. Dieses Szenario bot sich am Freitag den Einsatzkräften von THW und Feuerwehr bei der Übung „Wilster Wind“.

Ein Orkan der Windstärke 12 mit Niederschlägen von 93 Liter auf dem Quadratmeter fegt über das südwestliche Schleswig-Holstein und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Mehrere Ortschaften sind durch Windbruch und Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten. In einem landwirtschaftlichen Betrieb hat der Blitz eingeschlagen und in dem brennenden Gebäude, wie auch dem benachbarten Wald, werden Personen vermisst. Eine unübersichtliche Lage, die sich den ersteintreffenden Kräften des THW und der Feuerwehren bietet.

Zum Glück nur eine Übung

Schon kurz nach der Alarmierung treffen der THW-Fachberater aus dem Ortsverband Lübeck und die ersten Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren Innenstadt, Vorwerk und Groß Steinrade sowie ein Rettungswagen der Johanniter Unfallhilfe auf dem Truppenübungsplatz Wüstenei, dem fiktiven Handlungsort Wilster, ein. Die Technischen Züge der THW-Ortsverbände Ahrensburg, Bad Oldesloe, Lübeck und Neustadt in Holstein werden kurze Zeit später folgen.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr beginnen nach einer Lageerkundung mit dem Aufbau einer Löschwasserversorgung über mehrere Kilometer Länge sowie der Suche und Rettung der vermissten Personen in und um den brennenden landwirtschaftlichen Betrieb. Parallel räumt eine Bergungsgruppe des THW-Ortsverbandes Lübeck einen durch Windbruch versperrten Waldweg frei. Zunächst aber muss die Einsatzstelle ausgeleuchtet werden, um auch nach Einbruch der Nacht sicher weiterarbeiten zu können.

Realistische Übungsbedigungen

Mehrere Statisten, die Verletzte, Pressevertreter oder auch „Gaffer“ spielen, lassen schnell vergessen, dass es sich bei dem Szenario nur um eine Übung handelt. Zusätzlich sorgen Sprengberechtigte des THW mit pyrotechnischen Spezialeffekten für immer neue Herausforderungen bei der Brandbekämpfung und sich wandelnde Einsatzanforderungen.

An anderen Stellen auf dem weitläufigen Truppenübungsplatz warten weitere Herausforderungen auf die Einsatzkräfte. Ein Weg ist durch einen Erdrutsch versperrt und muss frei geräumt werden, eine angenommene Gasleitung muss zunächst erkannt und gesichert werden, bevor der Radlader der Fachgruppe Räumen sich vorarbeiten kann und auch eine Seilbahn muss errichtet werden, um Material durch das unwegsame Gelände zu transportieren.

Arbeiten unter wachsamen Augen der Schiedsrichter

Beobachtet und bewertet werden die rund 100 ehrenamtlichen Einsatzkräfte durch einsatzerfahrene Schiedsrichter. Schließlich soll die Alarmübung auch eine Grundlage bieten, um die Ausbildung der Einsatzkräfte weiter zu verbessern und praktische Erkenntnisse für die Abarbeitung von Einsatzaufgaben zu gewinnen.

Übungsplätze wichtig für Bevölkerungsschutz

Die Durchführung von Übungen dient der Überprüfung der durch die Ausbildung erlangten Kenntnisse und Fähigkeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Bevölkerungsschutz. Optimale Übungsbedingungen, die neben den technischen Übungseinrichtungen auch einen Übungsbetrieb ohne größere Störungen ermöglichen sind für das THW und die Blaulichtorganisationen jedoch immer schwerer zu finden. Oft bieten sich für den Abbruch vorgesehene Häuser an, um zum Beispiel auch Wanddurchbrüche üben zu können.

Die Truppenübungsplatz „Wüstenei“ wird in großen Teilen durch den Bundesforst verwaltet. Dieser stellt als Service-Dienstleister den Einsatzorganisationen des Bundes (insbesondere Bundeswehr, Bundespolizei und THW) einen wertvollen Übungsraum zur Verfügung. Nicht zuletzt durch die dortigen Übungshäuser, die ausgedehnten Wald- und Wiesenbereiche und weitläufigen Wege lassen sich vielfältige Übungsszenarien beüben.


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