Hamburg, 09.07.2017, von Sönke Thomsen

G20 - Einsatz im Schatten der Elbphilharmonie

Im Rahmen des G20-Gipfels, der an diesem Wochenende in Hamburg stattfand, war auch das Technische Hilfswerk (THW) eingebunden. Das THW unterstützte die Hansestadt vor, während und nach dem Gipfel in zahlreichen Belangen mit fast 500 Einsatzkräften.

Foto: Walter Piechatzek/THW

Die Staatsoberhäupter der 20 wichtigsten Staaten trafen sich Anfang Juli in Hamburg zum Gipfeltreffen. Bereits Wochen zuvor starteten erste Schutzmaßnahmen für die Großveranstaltung, um die Staatsgäste so gut wie möglich zu schützen. Die Landespolizei Hamburg und die Bundespolizei, das Auswärtige Amt und das Bundeskriminalamt hatten hierfür auch das THW angefordert. Das Hamburger Stadtgebiet bildete den größten Einsatzschwerpunkt während des G20-Gipfels für die THW-Kräfte. Deutschlandweit waren fast 500 ehren- und hauptamtliche THW-Kräfte für das Gipfeltreffen im Einsatz.

THW-Ortsverband Ahrensburg mit zahlreichen Aufgaben

Für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte vom THW-Ortsverband Ahrensburg gab es im Rahmen des Gipfels reichlich zu tun. Bereits in den vier Wochen vor der eigentlichen Veranstaltung waren einige Helfer aus Ahrensburg für Logistikfahrten im Einsatz und lotsten ortsfremde Einsatzeinheiten durch Hamburg.

In der Unterkunft des Ahrensburger Ortsverbandes wurden Unterbringungsmöglichkeiten für ein paar Dutzend Einsatzkräfte geschaffen. Neben diversen Zelten inklusive Heizung und Betten, die auf dem Hof aufgebaut wurden, war auch die Küche auf durchgehende Verpflegung der Gäste vorbereitet. Für die in Ahrensburg in Hotels untergebrachten Polizeikräfte aus Niedersachen wurde zudem Parkraum für die Mannschaftswagen der Polizei geschaffen.

Einsatz im Schatten der Elbphilharmonie

In den Messehallen der Hansestadt Hamburg war neben einem Pressezentrum für Tausende Journalisten aus aller Welt auch der Tagungort für die Gespräche der teilnehmenden G20-Staaten. Neben mehreren Arbeitsplattformen wurde dort auch eine zusätzliche Stromversorgung mit Netzersatzanlagen (NEA) vom THW an den Messehallen installiert.

Am Freitagabend trafen sich die Staatsoberhäupter in der Elbphilharmonie. Das mittlerweile weltberühmte Konzerthaus war für alle eingesetzten Sicherheitskräfte daher einer der Einsatzschwerpunkte, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf zu gewährleisten. Bereits in den frühen Morgenstunden bauten die THW-Helfer aus Ahrensburg zusammen mit Helfern aus anderen Ortsverbänden an der Elbphilharmonie diverses Beleuchtungsmaterial auf, darunter Lichtmastanhänger und etliches an Scheinwerfern. Das THW versorgte hier in der Hafencity verschiedene Durchgangs- und Kontrollstellen mit Licht. Helfer der Fachgruppe Beleuchtung und des Zugtrupps waren außerdem vor Ort, um die Aggregate zu überwachen und bei Eintreten eines Notfalls bedienen zu können.

Auch an den Hotels, in denen die Delegationen des Gipfels untergebracht waren, kamen mobile Lichtmasten und Beleuchtungsanlagen der Fachgruppen Beleuchtung zum Einsatz und auch den beliebten Erholungspark „Planten un Blomen“ und wichtige Bereitstellungsbereiche der Polizei neben den Messehallen leuchteten die Einsatzkräfte des THW taghell aus.

Zentrale Unterbringung und Versorgung

In verschiedenen eigenen Bereitstellungsräumen und Logistikstützpunkten, wie im Überseezentrum im Hamburger Hafen, verpflegten die THW-Logistikgruppen die THW-Kräfte und Polizisten. Mit zahlreichen leistungsstarken Netzersatzanlagen gewährleistete das THW eine unabhängige Stromversorgung.

Weitere Fachgruppen, die zum Einsatz kamen, waren Elektroversorgung, Infrastruktur und Logistik/Material. Sie transportierten und organisierten mehrere Tonnen Einsatzmaterial und Verbrauchsgüter von der Glühlampe bis zur Versorgung mit Kraftstoff. Personelle Unterstützung erhielten sie aus den Bergungsgruppen.

Koordination durch Lage- und Koordinierungsstab

Vor Ort führte bereits seit Juni der Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein durch einen Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK) und der Führungsstelle den Einsatz. Beide direkt bei der Hamburger THW-Geschäftsstelle neben dem Polizeipräsidium gelegen. Anfang Juli folgte die eigentliche Hauptaufbauphase im Hamburg. Die Hamburger LuK wurde dabei durch der LUK der THW-Leitung unterstützt, die die Gesamtkoordination des Einsatzes wahrnahmen.

Um flexibel auf die Anforderung von weiteren Einsatzeinheiten des THW reagieren zu können, waren während des Einsatzes im gesamten Bundesgebiet zudem zahlreiche Ortverbände in Bereitschaft versetzt. Durch den modularen Aufbau der THW-Einheiten können diese, falls es erforderlich ist, jederzeit aus ganz Deutschaland problemlos zusammengezogen und überall im Bundesgebiet eingesetzt werden.

Am Freitag forderte die Polizei weitere Kräfte aus dem Bundesgebiet an, um so alle Demonstrationszüge und Einsatzlagen im Zusammenhang mit dem G20-Gipfel sichern zu können. Dieses führte beim THW zu einem kurzfristigen Einsatz in Bad Segeberg. Dort bauten THW-Kräfte in einem Containerdorf einer ehemaligen Bundeswehrliegenschaft in enger Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Hilfeleistungsorganisationen 700 zusätzliche Betten für die Unterbringung weiterer Polizeikräfte auf.

Der letzte macht das Licht aus

Mit der Abreise der Staatschefs am Sonnabendnachmittag ist der G20-Einsatz des THW noch nicht zu abgeschlossen. An verschiedenen Stellen im Stadtgebiet gilt am Sonntag und Montag, Lichtmasten und Versorgungseinrichtungen, Zelte, Gerüstsysteme, Netzersatzanlagen und weiteres technisches Gerät zurückzubauen. Erst danach ging für die letzten eingesetzten ehren- und hauptamtlichen THW-Kräfte ein besonderer Einsatz zu Ende.

Deutschlandweite Einsätze im Rahmen des G20-Gipfels

Nicht nur in Hamburg waren THW-Kräfte im Einsatz, sondern in allen Teilen Deutschlands gab es bedingt durch das Gipfeltreffen diverse Einsatzstellen.

In Brandenburg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen gingen THW-Einheiten ebenfalls in den Einsatz. Sie unterstützten beispielsweise die Bundespolizei an den temporär eingerichteten Grenzkontrollstellen mit Ausleuchtungsarbeiten.

In Schleswig-Holstein leuchtete das THW nicht nur aus, sondern versorgte Fahrgäste von Reisebussen aus Skandinavien mit Getränken während der Grenzkontrollen. Außerhalb von Hamburg war das THW für die die Fliegerstaffeln der Bundespolizei in Niedersachsen und Schleswig-Holstein aktiv und sicherte einen der Versorgungsstützpunkte der Bundespolizei mit Notstrom ab.

Das Technische Hilfswerk

Nicht nur nach Stürmen, bei Hochwassern oder Explosionsunglücken kommen die Technikspezialisten des THW zum Einsatz. Als ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation im Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums leistet das THW, wie beim G20-Gipfel, technisch-logistische Amtshilfe für andere Behörden zur Erfüllung deren gesetzlicher Aufgaben und zur Gewährleistung der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.

Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk ist eine der tragenden Säulen im Bevölkerungsschutz. Bundesweit stehen etwa 80.000 ehrenamtliche Helfer den Menschen bei Katastrophen und Unfällen zur Seite. Die Ortsverbände Ahrensburg und Bad Oldesloe sind nur zwei der deutschlandweit 668 Ortsverbände und bilden zusammen das THW im Kreis Stormarn. Neben jeweils zwei Bergungsgruppen besitzt jeder Ortsverband eine spezielle Fachgruppe. Im Ortsverband Ahrensburg ist dieses die Fachgruppe Beleuchtung, im Ortsverband Bad Oldesloe die Fachgruppe Logistik. Durch eine Art Baukastenprinzip können im Einsatzfall zudem schnell und unkompliziert weitere Fachgruppen der umliegenden Ortsverbände hinzu alarmiert werden, etwa die Fachgruppe Räumen aus Lübeck oder der Ortsverband Mölln mit einer Hochleistungspumpe. Weitere Informationen zu den Stormarner Ortsverbänden sind über www.thw-stormarn.de abrufbar. Informationen zu den Einsatzoptionen des THW gibt es zudem hier.


  • Foto: Walter Piechatzek/THW

  • Foto: Jesko Jachens/THW

  • Foto: Jesko Jachens/THW

  • Foto: Walter Piechatzek/THW

  • Foto: Walter Piechatzek/THW

  • Foto: Thorben Schultz/THW

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